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Was ist eigentlich Clickbaiting
und wofür ist das gut?

Reisserische Überschriften, die den Nutzer dazu bewegen sollen, einen Artikel anzuklicken. Das nennt sich Clickbaiting. Man findet den Begriff meistens im Social Media-Umfeld, Newslettern oder Blogs.

Es gibt unterschiedliche Strategien und Stilmittel, oft wird mit spannenden Neuigkeiten oder schockierenden Inhalten neugierig gemacht. Schlussendlich läuft aber alles darauf hinaus mehr Klicks und somit mehr Traffic auf einer Webseite zu erzeugen.

Man kann Clickbaiting mit dem Angeln vergleichen.
Der Fisch schluckt den Köder, aber im Köder verbirgt sich meist ein Haken.

Nutzer werden in die Irre geführt:

Nicht jeder Nutzer erkennt, worum es sich bei den Inhalten handelt, darum verbreiten sich Postings mit spannenden Überschichten besonders schnell. Menschen die Clickbait nicht kennen, sind meistens anfälliger dafür und teilen solche Postings oft auf dem eigenen Profil. Ist der Post geteilt, interagieren weitere Nutzer mit diesem und der Clickbait wird immer weiter reproduziert und geliket.

Um Clickbait einzudämmen ergriff Facebook Massnahmen. Auch Google verbietet seit Juni 2020 Clickbait-Werbung, dass heisst Werbung die Kunden in die Irre führen.

Clickbaits haben Auswirkungen auf unser Gehirn:

Wenn man die Schönheitsindustrie anschaut gibt es unzählige Wundermittel um jünger und schöner auszusehen. Diätshakes oder teure Pillen um abzunehmen oder vermeintliche Wundercremes gegen Falten. Diese Branchen nutzen häufig Clickbait, dasselbe wird mit hilfsbedürftigen oder süssen Tieren erzeugt.

Ein Beispiel, dass viele Nutzer anzieht: Faltenfrei in 10 Tagen ohne Operation!

Eigentlich wissen wir alle, dass so etwas nicht möglich ist. Trotzdem klicken wir solche vermeintlich hilfreichen Links an, in der Hoffnung das unser Problem doch noch gelöst werden kann.

Alle diese Slogans sind Signale für unsere Wahrnehmung. Der Markt ist übersättigt und es benötigt mehr Aufmerksamkeit, um im Netz gesehen zu werden. Mit solchen Bildern oder Überschriften kann man scrollende Nutzer sehr einfach einfangen. Und diese Nutzer sind sehr wertvoll, da es potenzielle Kunden sind.

Wir sehen also, das Clickbaits fast immer auf menschliche Emotionen abzielen und uns damit manipulieren wollen. Anbieter von Clickbait erhalten meist mehr Aufmerksamkeit, da unser Gehirn dies als wichtig erachtet und denkt, dass unser Problem möglichst einfach gelöst wird.

Viele Menschen empfinden eine Wissenslücke als unangenehm und klicken daher einfach weiter. Studien zufolge fühlen Menschen eine Belastung oder haben ein Mangel und erhoffen diesen durch das anklicken der Links zu befriedigen. Auf diese Weise kann eine hohe Reichweite erzielt werden.

Was sind Thumbnails?

Emotionen treiben das Clickbaiting voran. So auch Thumbnails, dies sind kleine Vorschaubilder und eignen sich besonders gut um einen Vorgeschmack auf das vermeintliche Versprechen zu geben.

Jedoch ist spätestens beim anklicken solcher Bilder bekannt, dass Versprechen nicht immer gehalten werden. Zum Beispiel

auf YouTube erzählen Content Creator unglaubli

che Geschichten und es wird mit übertriebenen Titeln und Bildern gearbeitet. Auf

dieser Plattform sieht man besonders gut, das auch mit visuellen Schlüsselreizen gearbeitet wird. Emotionen wecken die Neugier zu einer Geschichte und sind der Schlüssel zu den Klicks und somit mehr Einnahmen.

Thumbnails sind der visuelle Reiz einer vermeintlich spannenden Geschichte.
Die Neugierde auf den restlichen Inhalt wird somit angereizt.

Viele Klicks durch Clickbait?

Es gibt verschiedene Strategien, um Menschen mit Clickbait anzulocken. Versprechungen werden meist aber nicht gehalten und können dem Unternehmen vielleicht kurzfristig Gewinn einbringen, aber Nachhaltig wird es nie funktionieren.

Wunderlösungen für ästhetische Probleme oder Diäten sowie finanzielle Probleme sind typische Themen, die die Aufmerksamkeit vieler Menschen erregen. Die meisten wissen, dass hinter den übertriebenen Headlines wenig zu erwarten ist, trotzdem wird immer wieder auf solche Links, Buttons oder Überschriften geklickt.

Besser mit Cliffhänger als Clickbait arbeiten:

Cliffhanger sind besonders aus Filmen oder Serien bekannt. Es wird immer besonders spannend bevor die Werbepause kommt oder die Serie endet. Auch in der Werbung wird mit Cliffhängern gearbeitet. Man gibt dem Zuschauer einen Vorgeschmack, was ihn erwartet, wenn er die Sendung anschaut. Dadurch bleiben mehr Menschen auf diesem Sender, schauen einen Film an oder sie erfahren erst nach der Werbepause oder in der nächsten Folge, wie es weiter geht.

Beim Werben mit Cliffhangern wird das Warten belohnt und man wird nicht durch wertlosen Inhalt abgespeist. Bei einem Cliffhänger erfährt man schlussendlich immer wie es weiter geht und die Bedürfnisse der menschlichen Emotionen werden gestillt, dies ist bei Clickbaiting nicht der Fall.

Wie man sieht ist Clickbait im Internet weit verbreitet und das Geschäftsmodell beruht vorwiegend auf generierter Reichweite und Klicks, die Nutzer in die Irre führen. Der zu erwartende Nutzen wird meist nicht erbracht.

Viel Traffic und viele Klicks sind zwar kurzfristig ein Vorteil, aber schädigen langfristig die Qualität ihres Marketings und die Beziehung zu ihren Kunden und ist daher nicht zu empfehlen.

Langfristig gesehen, sollte man mit Cliffhänger arbeiten, die auch die versprechen zu potenziellen Kunden halten und somit Vertrauen wecken. Man erreicht so eine Mischung, die genug Klicks generiert um ausgespielt zu werden und man verliert den seriösen Eindruck nicht, da Versprechen zu potenziellen Kunden eingehalten werden.

von Laura Meier | © FirstMedia Solutions GmbH